Dienstag, 15. Januar 2008

Das Leben des Mohammed

Seine fragmentarische Biografie

Dass er im 7. Jahrhundert von Mekka und Medina aus den Islam verkündete, ist fast das Einzige an Mohammed, das relativ gesichert ist. Der Koran, in dem der Name "muhammad" nur vier Mal vorkommt, enthält kaum Hinweise auf sein Leben, keine genauen Orts- und Zeitangaben. Auch wurde das Buch erst nach dem überlieferten Tod Mohammeds, um die Hälfte des 7. Jahrhunderts, in heutiger Form zusammengestellt. Aus der Koransure 105 schloss man etwa, Mohammed sei im "Jahr des Elefanten" geboren (als ein christlicher Herrscher des Jemen einen Feldzug mit Kriegselefanten gegen Araber führte - nach einer Felsinschrift 552, nach anderen Quellen 547). Nach dem Historiker Ibn al Kalbi (gest. 819) wiederum wurde Mohammed 23 Jahre nach diesem Ereignis geboren, 570. Wegen des Verses "Fand er dich als Waise und nahm dich auf?" (93,6) nahm man an, dass Mohammed Waise oder Halbwaise war.

Viel wichtiger für Mohammeds Biografie sind die Hadithe, Überlieferungen über den Propheten. Ob schon dessen Zeitgenossen Sprüche und Berichte zu sammeln begannen, ist umstritten. Niedergeschrieben wurden sie jedenfalls erst im 9. Jahrhundert. Sie gelten jedoch als durch eine Kette mündlicher Überlieferung gesichert und bilden die Grundlage für die Sunna, neben dem Koran die zweite Quelle islamischer Jurisprudenz.

Dritte wichtige Quelle: "Das Leben des Propheten" des 740 in Medina geborenen Ibn Ishaq. Der Autor verwendete u. a. Hadithe, von Juden und Christen gehörte Erzählungen und historische Dokumente. Islamwissenschaftler nehmen an, dass der Autor den Propheten in Zusammenhang mit der Heilsgeschichte stellen wollte. Außerdem schuf er damit einen zusammenhängenden Lebenslauf ("Sira"), der dem Propheten - anders als etwa Jesus oder Moses - bisher gefehlt hatte. sim

Seine jungen und alten Frauen

Mindestens neun Frauen soll der Prophet Mohammed im Lauf seines Lebens geehelicht haben, einige Quellen sprechen von bis zu 15 - unklar ist unter anderem, welche Rolle Sklavinnen und Konkubinen spielten. Einige seiner Ehen wurden dabei - ähnlich wie bei den Habsburgern - aus politischen und gesellschaftlichen Motiven geschlossen. Eine gewisse Freude am weiblichen Geschlecht war beim Propheten aber durchaus vorhanden, unter anderem soll er seinem Ziehsohn Zaid sogar die Frau ausgespannt haben.

Besonders wichtig für seine Biografie ist vor allem seine erste Ehefrau, die um 15 Jahre ältere Kaufmannswitwe Chadidscha, die dem jungen Mohammed eine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Basis bot. Sie ermöglichte ihm Reisen, bei denen er sich geistig mit der Gesellschaft beschäftigen konnte, und unterstützte ihn in seinem Glauben. Solange Chadidscha lebte, blieb sie seine einzige Ehefrau, mit der er vier Kinder hatte. Die zweite wichtige Frau in seinem Leben war Aisha, die als seine Lieblingsfrau galt. Sie soll einigen Überlieferungen gemäß sechs Jahre gewesen sein, als er sie heiratete. In der neueren Forschung geht man allerdings davon aus, dass sie zum Zeitpunkt der Heirat älter - zwischen 9 und 18 - war. Und dass 16-Jährige verheiratet wurden, galt als üblich.

Ob die Ehe, die um 623 geschlossen wurde, tatsächlich vollzogen wurde, ist historisch nicht belegt. Islamwissenschaftler Ednan Aslan von der Uni Wien sieht als Grund für die Heirat auch weniger ein sexuelles Motiv: "Der Prophet war damals schon alt und krank. Aisha war eher eine Schülerin, die seine Lehre nach seinem Ableben weitergeben sollte." Und tatsächlich gilt sie heute als eine der wichtigsten Quellen der Worte und Verhaltensweisen des Propheten, die in der Sunna zusammengetragen sind. eko

Seine angebliche Epilepsie

Der Epileptiker Mohammed ist eine christliche Erfindung. Er taucht erstmals in der "Chronographia" des byzantinischen Gelehrten Theophanes Confessor (+817) auf. "Damals war Byzanz sehr von Muslimen bedroht", erklärt der Religionswissenschaftler Wolfram Reiss (Uni Wien). Noch während der Kreuzzüge erklärte etwa der Dominikaner Ricoldo da Montecroce (um 1300), Mohammed habe die Begegnung mit einem Engel erfunden, um seine Anfälle zu verbergen. Und bis heute lebt der Vorwurf immer wieder auf, heute besonders bei evangelikalen Christen.

Aber warum gerade die Fallsucht? "Viele Offenbarungen im Koran beginnen mit einer Aufforderung im Sinn von ,Sprich...`, ,Sage den Leuten ...`", sagt Reiss. "Ähnlich sprachen Wahrsager und Dichter, und von diesen hieß es gern, sie seien besessen, hätten Einflüsterungen von Dschinns (arabisches Wort für Geister, Anm.d.Red.)." Der Koran erwähnt sogar solche Vorwürfe gegen Mohammed (z.B. 52,29), ebenso der Autor der ersten Mohammed-Biografie (Ibn Ishaq, "Das Leben des Propheten", 8. Jahrhundert).

Schon bei den alten Griechen galt Epilepsie als "heilige Krankheit". Herakles, Alexander dem Großen oder Cäsar wurde sie zugeschrieben. Und im alten Irland hieß die Epilepsie nicht zufällig "Saint Paul's disease": Vor allem das "Damaskus-Erlebnis" in der Apostelgeschichte nährte Spekulationen, der Apostel sei Epileptiker gewesen. In Bezug auf Mohammed wurde die Behauptung jedoch fast ausschließlich negativ verwendet. Ausnahme: der selbst an Epilepsie leidende Fjodor Dostojewski. Mathematikerin Sonja Kowalewsky (1850-91) überliefert, wie er ihr von Verzückungen während seiner Anfälle erzählte - und dabei Mohammed erwähnte: "Er hat nicht gelogen. Er ist ins Paradies entrückt worden, und zwar während eines seiner epileptischen Anfälle." sim

Seine erfolgreichen Feldzüge

Mohammed war nicht nur Prophet, sondern auch Feldherr - das ist unumstritten. In der islamischen Geschichtsschreibung werden die Feldzüge unter dem Begriff Maghazi zusammengefasst. Ursprung seiner kriegerischen Auseinandersetzungen war Mohammeds Flucht nach Medina im Jahr 622, nachdem seine Predigten bei den Bewohnern seiner Heimatstadt Mekka auf Widerstand gestoßen waren. Gemeinsam mit den Medinensern rief er die Umma, die Gemeinschaft der Muslime aus, und ging mit zum Teil kriegerischen Mitteln gegen seine Gegner vor. Zunächst ging Mohammed auf Konfrontationskurs mit Mekka. Besonders wichtig dabei war die Schlacht von Badr (624), bei der die zahlenmäßig weit unterlegenen Muslime die Mekkaner bezwangen - was als Gnadenerweis Gottes interpretiert wurde. "Nicht ihr habt sie getötet, Gott hat sie getötet", heißt es dazu in Sure 8,17.

Der unerwartete Sieg festigte das muslimische Selbstbewusstsein. Die Niederlage am Berg Uhud (625) war ein kleiner Dämpfer, beim Grabenkrieg (627) um Medina mussten jedoch wieder die Mekkaner zurückstecken. Im Jahr 630 konnte Mohammed das durch eine Stammesfehde geschwächte Mekka fast kampflos einnehmen. Aber nicht nur gegen Mekka, auch gegen jüdische Stämme ging Mohammed vor. Zwei von ihnen wurden vertrieben, die Männer des dritten wurden getötet, die Frauen und Kinder endeten in der Sklaverei - ein Episode, die als schwarzer Fleck in der frühen Geschichte des Islam gesehen wird. Die Koransuren, die während Mohammeds Zeit in Medina entstanden, als er auch Kriegsherr war, zeichnen sich durch einen weniger poetischen Stil als die mekkanischen aus. Außerdem werden darin weniger Fragen des Glaubens als solche des Lebens in der Gemeinschaft beantwortet. eko

Quelle: Die Presse (15.1.2008)

Autist - Ich bin ein Inmich

Wer sprechen tun will der untersucht ein problem herausgefordert und für mich untersuche ich in der stille und wer laut spricht der zerstört seine welt eine welt die würdig ist und weiterbestehen soll.

Ist es doch schwer zu verstehen, warum wir nicht mitschreiben und nicht reden und auch sonst etwas sonderbar erscheinen. Erteilen wir doch keine Absage, wenn wir nicht antworten, wenn uns jemand anspricht." ..... "Wir sind nur nicht in der Lage, sofort richtig zu reagieren. Trotzdem verstehen wir alles und freuen uns über Gespräche."

K.Keulen (10 Jahre alt) im Standard (15. Jänner 2008)

Dienstag, 8. Januar 2008

Wie kommt das Auto in die Fußgängerunterführung?



Durch Blackout.


(Krone)

Wie kommen 1,6 Promille Alkohol in einen Hund?

Angeblich durch den Verzehr von 1/2 kg unfertigem Germteig.

(NZZ)
(Presse)
(PR-Inside)
(Standard)
(Wuff)